Reisebericht von Désirée Kometter
夏令营 2024: 北京 & 上海
德蕾
在北京我的看点是爬长城和天坛。从长城俯瞰长城周围的景色多么美啊!在一个长城的岗楼里一个女孩向我和我朋友走来了。她害羞地用英语告诉我,我很漂亮。我想起这个事情,不是因为她恭维了我,而是她一定很怕跟我们说话,可是她鼓起了她的勇气。我羡慕她的勇气, 因为我没有她那么勇敢。
天坛是我们在北京最后参观的名胜古迹。拍了很多照片以后,我们在一个小广场上休息聚集。在这里我们旁边有很多中学生。他们想跟我们说话,可是他们以为,我们不会说汉语,所以他们想用英语说话。我们都觉得他们很可爱,于是我们用汉语开始说话。我们都开心地聊天儿。
在上海我的看点是上海中心,外滩和一个自己的看点: 我见了一个我已经5年没见的好朋友。她请我在一家奥地利和德国的餐厅吃饭。从上海中心俯瞰上海夜晚的景色跟长城的景色很不一样,可是它们都是一样壮观。一起欣赏上海夜晚的新朋友让这个晚上变成了一件没齿不忘的事情。
隔天我们去了外滩。在这里大卫和我认识了一个17岁、来自山西的小伙子,他一个人来上海。我们一起走了南京路。在中国跟中国人聊天儿,学生字和中国文化会提高我们的汉语水平。 我经常觉得,这是多么奇妙啊!
我还有一个讨论班的亮点。语法课!我们老师对我们非常友好。上她的课以后,我真的想继续学习语法。
Sommercamp 2024: Beijing & Shanghai
Désirée Kometter, übersetzt von Shudi Diao und Yuanxin Yang
In Beijing waren die Höhepunkte für mich, die Große Mauer zu erklimmen und den Himmelstempel zu besuchen. Vom Gipfel der Mauer aus war die Aussicht auf die umliegende Landschaft von der Großen Mauer atemberaubend schön! Einmal kam in einem Wachturm der Mauer ein junges Mädchen zu mir und meinem Freund herüber, schüchtern sagte sie auf Englisch zu mir: "Du bist schön." Ich erinnere mich an diese Begegnung nicht wegen des Kompliments, sondern weil sie den Mut aufgebracht hat mit uns zu sprechen. Das fand ich sehr bewundernswert, da ich mich selbst nicht getraut hätte, jemanden anzusprechen.
Der Himmelstempel war die letzte Sehenswürdigkeit, die wir in Beijing besuchten, und nachdem wir dort viele Fotos gemacht hatten, versammelten wir uns auf einem kleinen Platz. Neben uns war eine Gruppe von Mittelschüler:innen, die mit uns sprechen wollten. Sie dachten jedoch, dass wir kein Chinesisch sprechen und wollten daher auf Englisch mit uns kommunizieren. Wir fanden sie sehr sympathisch und beschlossen, sie auf Chinesisch zu grüßen und das Gespräch zu beginnen. Das Gespräch verlief sehr positiv.
In Shanghai waren meine Höhepunkte der Besuch des Shanghai Tower, der Bund und ein ganz persönliches Highlight: ein Wiedersehen mit einer guten Freundin, die ich seit fünf Jahren nicht mehr gesehen hatte. Sie lud mich in ein Restaurant ein, das österreichische und deutsche Küche anbietet. Die Aussicht auf das nächtliche Shanghai vom Shanghai Tower ist ganz anders als die Aussicht von der Großen Mauer, aber beide sind gleichermaßen beeindruckend. Der Abend wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis, besonders wegen der Freundschaft, die wir beim Genießen der nächtlichen Skyline von Shanghai schlossen.
Am nächsten Tag besuchten wir den Bund. Dort lernten David und ich einen 17-jährigen Jungen aus Shanxi kennen, der alleine nach Shanghai gekommen war. Wir schlenderten gemeinsam die Nanjing-Straße entlang. In China zu sein, mit Chinesen zu sprechen, neue chinesische Schriftzeichen zu lernen, mehr über ihr Leben und ihre Kultur zu erfahren, hat unser Chinesisch enorm verbessert. Ich finde es erstaunlich, was für eine wunderbare Erfahrung das ist.
Ein weiteres Highlight des Sprachkurses war der Grammatikunterricht. Unsere Lehrerin war sehr freundlich zu uns, und nach dem Besuch ihres Kurses hatte ich tatsächlich eine große Motivation, weiter Grammatik zu lernen.
Reisebericht von Miriam Halmer
Die Reise nach China war wohl mein bisher größtes Abenteuer. Ohne Eltern nur mit einer Freundin in ein so weit entferntes Land zu fliegen, dass ich das in diesem Jahr erleben darf, hätte ich mir vor einigem Monaten wohl nicht erträumen können.
Nach dem Flug nach Peking ging es endlich los mit der Entdeckungsreise. Nach dem Besuch des Sommerpalastes am ersten Tag stand am zweiten Tag eines meiner persönlichen Highlights am Programm: die Chinesische Mauer. Die Aussicht von ganz oben nach dem steilen und zugegebenermaßen auch sehr anstrengenden Aufstieg hat mich echt beeindruckt. Anfangs haben wir die vielen Stiegen echt unterschätzt, wahrscheinlich waren wir deshalb so froh, als wir nach dem Abstieg im Restaurant ein eiskalt gekühltes Cola zum Trinken bekommen haben.
Nach den vier Tagen in Peking mit den unterschiedlichsten Ausflugszielen ging es dann für uns mit dem Schnellzug nach Shanghai. Während der Fahrt konnten wir die vielfältige Landschaft von China und auch eine Menge an Hochhäusern bestaunen.
Als wir dann nach sechs Stunden Fahrt endlich im Bus zur Unterkunft saßen, kamen wir aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Wohin man nur schaute, es gab überall etwas zu entdecken, vor allem die hohen, mit den unterschiedlichsten Farben beleuchteten Hochhäuser haben mich beeindruckt. In den sieben Tagen in Shanghai waren meine Highlights der Yu-Garden, der Ausflug zum Bund und der Shanghai Tower, welchen wir mit einigen anderen Teilnehmern besucht haben. Am dritthöchsten Gebäude der Welt auf rund 560 Meter Höhe zu sein, dieses Erlebnis werde ich wohl nie vergessen.
Etwas von dem der ich überrascht war, waren die vielen Überwachungskameras und Sicherheitskontrollen. Anders als erwartet, haben mich diese aber überhaupt nicht gestört, sondern mir ein sehr gutes und sicheres Gefühl gegeben.
Reisebericht von Christina Obmann
Christina Obmann
Gerade noch an den Sommerplänen in Österreich geschmiedet, da hieß es plötzlich auf Einladung des Konfuzius-Instituts Graz: auf nach China! Schwupps die Koffer gepackt (natürlich mit viel einkalkuliertem Platz für die hoffentlich zahlreichen Souvenirs) und schon ging es los ins Reich der Mitte. Zwei Wochen reisen, essen, handeln, schwitzen, malen und - vor allem - lernen standen auf dem Programm. Nun da ich wieder im Süden Österreichs mit seinen (mittlerweile fast „erfrischenden“) 30° C sitze, die letzten Reste der Reiseverschnupfung überwunden habe, und eine Tasse köstlichen Pu’er-Tee aus meinem Souvenir-Repertoire schlürfe, kann ich das Summer Camp 2024 auch endlich gebührend Revue passieren lassen.
Mein Highlight dabei? Puh, wo nur anfangen…
➢ Vielleicht beim grandiosen chinesischen Essen das uns in einer unglaublichen Vielzahl und Vielfalt dargeboten wurde? Egal ob die Jiaozi des Nordens oder Shanghaier Delikatessen, man möchte sich reinsetzen in die wunderbaren Aromen der chinesischen Küche. Und: chinesische Köche wissen wirklich, wie man aus Auberginen das Allerbeste herausholt!
➢ Oder aber mein Erstaunen darüber, wie überraschend grün Beijing in Wirklichkeit ist, und wie sehr die Gemeinschaft in aller Öffentlichkeit gepflegt wird? Das gemeinsame Taiji- und Tanztraining der rüstigen Seniorinnen in den zahlreichen Parks war ebenso einladend wie das Májiàng-Spiel der Herren am Straßenrand.
➢ Oder etwa der Besuch der Chinesischen Mauer, einem wahrlich einzigartiges Weltkulturerbe, dessen Ausmaß und Besonderheit mich sowohl ehrfürchtig ob der Geschichte und doch mit einem breiten Grinsen im Gesicht zurückließ? Und das bestimmt nicht nur, weil ich mir dadurch endlich den Titel 好汉 verdient habe. (Zählt es eigentlich, wenn man nicht die Stufen erklommen hat, sondern per Sessellift nach oben kam, frage für einen Freund?)
➢ Möglicherweise war es aber auch das pulsierende und moderne Stadtleben in Shanghai, das selbst in einem Landei wie mir eine regelrechte Großstadt-Sehnsucht auslöste? Selten habe ich mich in einer Stadt zu jeder Zeit so sicher gefühlt – auch wenn die vielen Shopping-Möglichkeiten auf Dauer wohl eine echte Gefahr für meine Geldbörse (oder in China: meinem Handy) darstellen würde.
➢ Oder waren es doch unsere herzlichen Chinesisch-Lehrerinnen, die nicht nur spannenden Sprachunterricht für alle Level gestalteten, sondern uns auch noch mit verschiedensten Teeproben, tollen selbst-gestalteten Kunstwerken und den besten Tipps für abendliche Restaurantbesuche versorgten? Auch unsere Reisebegleiterinnen halte ich in lieber Erinnerung – wir bleiben natürlich per WeChat in Kontakt.
➢ Könnten es nicht auch die vielen alltäglichen Begegnungen mit chinesischen Landsleuten sein, durch die mir auch trotz manch magerer Verständigungsfähigkeit eine solche Hilfsbereitschaft und (ehrliche?) Begeisterung über den Versuch auf Chinesisch zu kommunizieren entgegenschlug, dass man nicht umhin konnte bei jeder Gelegenheit Kontakt zu suchen? Egal ob nun die nette Verkäuferin die beim Probieren diverser Röcke half, der neugierige Tourist auf der Chinesischen Mauer, oder die junge Studentin, die uns die Verzweiflung beim U-Bahn-Ticketkauf schon aus der Ferne ansah.
➢ Und nicht zuletzt: war es eventuell auch einfach nur die Möglichkeit, meine lieben Klassenkollegen, die ich sonst nur aus dem Online-Unterricht kenne, auch mal im echten Leben kennen zu lernen und dabei zu echten Verbündeten werden zu lassen? Nichts schweißt mehr zusammen als geteilte Erinnerungen und die gemeinsame Liebe zum Fremden. (Nun ja, außer vielleicht der tatsächliche Schweiß, der uns teils in Bächen über die Gesichter strömte).
Doch warum eigentlich entscheiden? Das Summer Camp in China hielt für mich so viele großartige Momente bereit, ich möchte keinen einzigen davon missen. Vielen Dank an das Konfuzius-Institut für das (so spontane) Ermöglichen dieser Erfahrung – und damit auch für das weitere Anfachen meines Feuers für die chinesische Sprache, das chinesisches Essen, und die chinesische Kunst und Kultur. Die nächste Erkundungstour von Chinas Land und Leuten kommt bestimmt! (Aber wahrscheinlich nicht mehr im Hochsommer…)